La Palma – Vulkanwind

4. Tag

Startpunkt der Sonntagswanderung ist Los Canarios bzw. das Besucherzentrum am Fuß des 630 Meter hohen Volcán San Antonio. Am Rand des Vulkans, der laut der Informationstafeln das letzte Mal 1677 ausgebrochen ist, ist es unglaublich windig. In heftigen Böen fetzt der Wind an der Kleidung, lässt Kommunikation nur schreiend zu und nötigt einen dazu, sich auf dem Grat mehr balancierend als gehend fortzubewegen.

Die eigentliche Wanderung führt dann Richtung Meer immer bergab zunächst zum Roque Tenegua, einem auffälligen gelben Felsen mitten im ansonsten schwarzen Lava-Sand. Von hier geht es wieder aufwärts zum Volcán Teneguía.

Während das schwarze Gestein allgegenwärtig ist, finden sich dazwischen immer wieder Felsbrocken vor allem in schwefelgelb und rot. Der Teneguía war zuletzt 1971 aktiv, wovon ein riesiger Krater zeugt. Auch hier ist es so windig, dass wir ein paarmal fast vom Berg gepustet werden.

Durch weite Geröllfelder führt der gut erkennbare Weg wieder hinunter dem Leuchtturm an der Punta de Fuencaliente entgegen. Etwas abseits des Weges – inmitten der schwarzen Lavakieswüste – pausieren wir. Dass es vorher mal kurz geregnet hat, ist da schon wieder vergessen.

Schon von weitem ist schließlich der Faro de Foencaliente mit den benachbarten Salinen zu sehen, von wo wir nach einem Kaffee die Rückfahrt mit dem Bus antreten.

Den Abend verbringen wir im Restaurant Mariposa, das in Laufweite von unserem Apartment liegt. Dort esse ich Kürbis-Bananen-Suppe und exquisit deliziöse geschmorte kanarische Ziege.

La Palma – Kakteen, Kiefern, Knacken (von Mandeln)

Tag 3

Irgendwie ist es gar nicht so leicht, früh loszukommen, wenn man ausschlafen, gemütlich frühstücken und dann eigentlich erst nochmal in der Morgensonne einen leckeren Extrakaffee trinken möchte.

Nach einer knappen Stunde Autofahrt entlang der Westküste durch die Bananenplantagen-Terrassen in den Berghängen erreichen wir Puntagorda, den Startpunkt der heutigen Wanderung.

Vom Straßenrand steigen wir direkt in einen Talkessel ab, an dessen steilen Felsflanken sich Kakteen, Palmen und Kiefern abwechseln. Die verschiedenen Gesteinsschichten malen zerklüftete Muster in die Wände, hier zeigen sich Höhleneingänge in den Abhängen, dort wechselt sich massiver Vulkanstein mit losem Geröll ab. So wandern wir durch Mandelhaine bis Las Tricias, wo ein kleines Restaurant mit sonnigen Aussichtsplätzen, warmem Essen und kaltem Bier lockt.

Der folgende, recht steile Anstieg hinauf zum Gipfel des Tricias mit meteorologischer Messstation und Sendemasten ist nach der Stärkung gleich viel besser zu schaffen.

Auf dem weiteren Weg passieren wir mehrere äußerst pittoreske, teils wohl schon recht alte Häuser, die dort mitten im Wald stehen, unternanderem den Dreieinhalbhäuserort Mataburros.

Und immer wieder der Weg inmitten des Kiefernwaldes, dem man ansieht, dass hier vor ein paar Jahren ein ordentlicher Waldbrand gewütet hat, der die uralten Baumstämme hat schwarz werden lassen und in dessen Folge nun intensiv hellgrüne frische Nadeln neu sprießen.

Der Weg bleibt wunderschön, auch wenn es zwischendurch empfindlich kühl ist und sich die Sonne mit einem letzten goldenen Strahlen hinter den Wolken am Horizont verabschiedet. Im Barranco de Izcagua finden wir ein Tal voller Steinhäuflein.

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Auto.