Fort William — Glas-Dhoire

Heute setze ich meine Wanderung auf dem Great Glen Way von Fort William in nord-östlicher Richtung bis Inverness fort. Annes Auto bleibt die Woche beim Hotel stehen und weil das etwas außerhalb von Fort William ist, suchen wir uns von dort einen Zugang zum offiziellen GGW, den wir ganz in der Nähe bei Inverlochy Castle finden.

Angesichts der Tatsache, dass die Burg ein Dreiviertel Jahrtausend alt ist, befindet sie sich in erstaunlich gutem Zustand und ist mit dem hohen Eingangstor, runden Türmen an den vier Ecken, Zinnen und Schießscharten wie aus dem Ritterbilderbuch. Queen Victoria, die das Castle 1889 besuchte, war angeblich weniger beeindruckt und befand, es gebe kaum etwas zu sehen.

Nachdem der Weg das bebaute Gebiet um Fort William verlässt, führt er am Caledonian Canal entlang. Eine Schleusentreppe, Neptune’s Staircase, ist hier ein besonderer Publikumsmagnet und manche Leute liegen hier auch einfach mit ihren Booten vor Anker und genießen die Sonne.

Der Kanal geht bei Gairlochy ins Loch Lochy über, an dessen Ufer wir rasten, um die Füße abzukühlen. Hier in der Gegend sind im 2. Weltkrieg anscheinend irgendwelche Kommando-Einheiten ausgebildet worden und man kann zum Teil noch das Trainingsgelände ansehen, wenn man denn will. Auch das Clan-Cameron-Museum in Achnacarry verschmähen wir.

Weiter geht es durch Waldgebiet nach Clunes, einer kleinen Ansammlung von Häusern. Bis dahin haben wir bereits einen ziemlich gute Zeltplatz an einem kleinen Sandstrand gefunden, aber uns dann doch dagegen entschieden. Hinter Clunes gibt es einen weiteren idyllischen Waldplatz mit komfortablen Loch-Zugang und Feuerstelle, aber hier bereitet sich gerade eine Großfamilie auf ihr Grillfest vor.

Also sind wir wählerisch, gehen weiter und das wird nun bestraft. Der Weg führt vom Loch weg in den dichten Wald und wir laufen noch echt lange, bis er sich wieder lichtet. Im letzten Sonnenschein, der noch über den Berghang kommt, essen wir am Wegrand Abend und gehen dann weiter. Das geht zwar konditionell noch, aber die Lauflust verhält sich negativ-reziprok zum Kilometerstand. Schließlich finden wir doch noch in der Nähe des Wassers einen guten Platz, bauen das Zelt auf, machen Lagerfeuer am Strand und lassen den Abend zufrieden ausklingen.

30,5 km – 304 Hm – 4,9 km/h

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