Kasselsteig

Die erste nennenswerte Tour in diesem Jahr wird der Kasselsteig werden, ein 160 Kilometer langer Wanderweg rund ums Kasseler Becken. Simon und ich hatten die Idee, man könne jeden Monat des Jahres eine der zwölf Etappen laufen. Und weil es schon Februar und vielleicht doch zu ambitioniert ist, alle vier Wochen einen gemeinsamen Termin zu finden, ist der Plan, gegebenenfalls auch mal zwei Abschnitte auf einmal zu gehen.
Ich freue mich darauf, die neuen Wanderschuhe (das Nachfolgemodell meiner Schottlandstiefel) außerhalb Wohratals zu erproben, den Kocher mal wieder anzuwerfen, um unterwegs Tee zu kochen, den Waldgeruch zu schnuppern und am meisten, all dies zusammen mit Simon zu machen.

Los geht’s am Herkules – wo sonst? Hier ist bei sonnigem Wetter ganz schön was los. Wäre ich aus Japan extra hier her gekommen, um den Bergpark zu sehen, wäre ich von der Herkules-Baustelle aber vermutlich insgeheim doch etwas enttäuscht.

Wir laufen Richtung Silbersee und dann auf den Dörnberg zu. Der Weg führt fast die komplette Strecke parallel zum Habichtswaldsteig, der gerade für die Wahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg nominiert wurde.

Wir laufen erst durch den Wald vorbei an der Igelsburg und kommen schließlich zwischen Dörnberg und der Kuppe des Hohlensteins hindurch, wo wir vom Weg abbiegen, um den hohlen Stein, ein menschengemachtes Loch auf der Spitze eines Vulkankegels anzusehen. Bedauerlicherweise haben wir kein Kletterzeug mit, sonst hätten wir uns die Steilwand, die ansprechend mit Bohrhaken präpariert ist, sicher nicht entgehen lassen.

Auf dem großen Dörnberg selbst rasten wir zusammen mit zwei Damen aus Simons Kantorei und laufen dann zu den Helfensteinen hinunter.

Es ist nicht besonders windig hier oben und die Sonne scheint richtig warm. Das ist schon ein besonders schöner Ort hier oben mit Blick über die Vororte Kassels.

Das Eigentliche Ziel der Etappe ist Ahnatal-Weimar, aber weil Sven in Heckershausen wohnt, was nur einen Ort weiter ist, beschließen wir, ihm einen Besuch abzustatten.

Auch wenn’s mit der Kaffeebestellung nicht ganz wie geplant läuft…

So angespornt vergehen die restlichen Kilometer wie im Flug. Wir kommen in Hecko beim Bahnhof raus und schlagen uns dort durch die Hecke, um auf dem gleichen Weg wie vor 25 Jahren von hinten in den Bütheschen Garten zu gelangen.

Von dort geht es nach dem Kaffeetrinken mit der RegioTram zurück nach Kassel und die letzten Meter zu Fuß zurück zum Ausgangspunkt.