Beim Frühstück lerne ich John und seine Frau kennen, die auch in Newcastle gestartet, allerdings mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das ebene Terrain hier eignet sich auch wirklich super zum Radeln. Schon gestern sind mir die vielen Radsportler aufgefallen, die das in dieser Gegend gut ausgebaute National Cycle Network nutzen.
North Berwick — Cockenzie and Port Seton
Mein Frühstück besteht heute aus Obst, dem obligatorischen Toast mit Orangenmarmelade, dazu Tee und heute Rührei, weil ich vergessen habe, auch Speck zu bestellen. Kurzerhand beschließe ich – statt mich zu ärgern – heute einen vegetarischen Tag einzulegen. Das kann auch mal nicht schaden und ist gut fürs Karma.
John Muir Way: Dunbar — North Berwick
Ich beginne den Tag mit einem Full Scottish Breakfast. Das ist noch ein bisschen härter als das englische, aber ich mag Haggis und Black Pudding eigentlich ganz gern. Die Bedienung ermuntert mich, auch beim kalten Buffet ordentlich zuzugreifen, ich müsse mich ja für die Wanderung stärken und das sei ja eh im Preis inbegriffen. Was soll man da machen? Ich will ja auch niemanden enttäuschen. Jedenfalls muss ich mich nach dem Frühstück nochmal 5 Minuten in meinem Zimmer aufs Bett legen, bevor ich den Rucksack aufsetze, um so meinem Bauch ein gefühlt etwa ebenbürtiges Ausgleichsgewicht entgegenzusetzen.
Co’path — Dunbar
Ich weiß wirklich nicht, warum es mir so schwerfällt, Fremde um einen Gefallen zu bitten. Gestern Abend, als ich zum Essen noch einmal die zwei Meilen nach Pease Bay runtergelaufen bin, fand ich die Vorstellung, diesen Weg und die folgenden anderthalb Stunden zurück nach Cockburnspath, die ich gestern schon gelaufen bin, mit Rucksack noch einmal zu gehen, wenig attraktiv. Und ich hätte ja fragen können, ob die mich morgens wieder da absetzen können, denn mit dem Auto waren das keine 10 Minuten. Aber abends hab ich nicht gefragt und während ich gerade noch halb frühstücke, halb den Rucksack packe, ist Angela weggefahren.
Dowlaw — Cockburnspath
Es hat tatsächlich die ganze Nacht nicht geregnet und das Zelt ist dank ausreichender Belüftung durch die steife Seebrise komplett trocken, als ich meine Sachen zusammenpacke. Es ist zwar recht kühl, aber hin und wieder lugt schon die Sonne aus den Wolken hervor und ich bin sehr froh, dass ich den ersten Außeneinsatz unter idealen Bedingungen beenden kann, denn es braucht Zeit und Platz, bis alles verstaut ist. Keine Ahnung, wie das gehen soll, wenn es morgens mal länger regnet.
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Eyemouth — Dowlaw
Ich hab gaaanz viel Zeit heute Morgen, schließlich muss ich erst um 10 auschecken und heute Abend werde ich kein Hotelzimmer mehr haben, sondern im Zelt schlafen. Also lieber nochmal rumdrehen, irgendwann ausgiebig duschen, den Rucksack etwas effizienter packen, Tee kochen, Porridge zubereiten, Maniküre, Pediküre, die Haare schön machen … a pros pos Haare: Da die ja abrasiert sind, lasse ich gleich mal das Shampoo zurück. 50 Gramm weniger – bäääm!