Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich seit letzter Woche unmotivierter beim Blog-Schreiben bin, weil die Tage weniger elebnisreich waren oder weil ich Gesellschaft habe, sodass ich zum einen den direkten Gedankenaustausch mit einem Gegenüber während des Tages habe und zum anderen abends einen Gesprächspartner, wodurch nicht so viel Zeit zum Schreiben bleibt – vielleicht auch beides.
Dazu kommt heute noch, dass die Etappe extrem kurz ausfällt: also ein schneller Beitrag mit den wichtigsten Eckpunkten.
Die Nacht im Wald könnte man narrativ sicher Blair-Witch-Project-artig aufpeppen, aber eigentlich war es ruhig, trocken und ich hab richtig gut und tief geschlafen. Danke Zelt, danke Iso-Matte, danke Schlafsack und danke aufblasbares Kopfkissen!
Von Fort Augustus gibt es zwei Varianten des GGW – wir haben uns für die „high-level“-Route entschieden, was nicht so sehr den Schwierigkeitsgrad, sondern die Höhe über dem Loch bezeichnet. Wir sind noch nicht weit gelaufen, als wir wieder auf Friederike treffen, und zusammen laufen wir, nachdem der Wald irgendwann lichter wird, auf einer Art Bergkamm parallel zum Loch mit etwas spektakuläreren Ausblicken über die Lochs als die Tage zuvor.
Nach nur etwa 12 Kilometern erreichen wir die Brücke von Invermoriston. Hier machen wir eine ausgedehnte Mittagspause in der Sonne und checken dann in unser Hotel ein. Eine kleine Zwischenmahlzeit finden wir in einem nahegelegenen Coffeeshop und es ist so warm heute, dass wir uns entscheiden, im Fluss zu baden – na ja, einzudippen – und uns dann auf den Felsen in der Sonne trocknen zu lassen. In Schottland. Im Mai. Das glaubt einem keiner, am wenigsten die Einheimischen, die alle nur mit dem Kopf schütteln und es selbst nicht fassen können, wenn man über das Wetter der letzten Wochen ins Gespräch kommt.
Den späten Nachmittag widmen wir der Royal Wedding und abends gibts Essen in der Hotel-Bar. Tage wie dieser fühlen sich tatsächlich wie richtiger Urlaub an.
12 km – 470 Hm – 4,1 km/h